Bericht zur Szenario-Werkstatt am 21.+22. September 2016

Um gemeinsam an der Zukunft Großschönaus zu weben, fand am Abend des 21+22. September 2016 die zweite und dritte Szenario-Veranstaltung statt. Rund 20 TeilnehmerInnen identifizierten dabei wichtige Einflussfaktoren für die Entwicklung unserer Gemeinde bis zum Jahr 2030.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Frank Peuker waren alle Teilnehmenden zu einem Posterrundgang eingeladen. Die sechs Poster hatten als Thema: Lage der Gemeinde, Einwohnerentwicklung, lokale Wirtschaft, Gesundheit und Bildung, Tourismus sowie Besonderheiten der Gemeinde und fassten dabei in komprimierter Art die Entwicklungen der letzten Jahre zusammen.

posterrundgangIm Anschluss ergriff Jennifer Rösler das Wort und berichtete als Mitglied des Organisationsteams vom Jugendbarcamp in Großschönau. Die zentrale Botschaft ist: „Wir brauchen einen Ort an dem wir sein wollen und auch dürfen!“.

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Egal ob es dabei um die Sportplätze in der Gemeinde oder einen Jugendclub geht – die Jugendlichen wollen die Zukunft Großschönaus mitgestalten! Festzuhalten bleibt, dass die Jugendlichen mit der Webschule und dem Bahnhof wichtige räumliche Kernpunkte für Zukunftsprojekte erkannten, deren Perspektive als Orte für Jugend und Kultur bzw. Dienstleistungen und Wohnen auch die Szenario-Gruppe umtreibt.
forschungsassistenzIm Anschluss übernahm das Team um Frau Hiller und Herrn Dr. Hoffmann von der Hochschule Neubrandenburg, womit der eigentliche Szenario-Prozess für Großschönau 2030 begann. Stifte und Karten wurden ausgeteilt und so aus Teilnehmersicht die wichtigsten Themen bzw. Einflussfaktoren für die Gemeindeentwicklung gesammelt.

Es entstand ein fast 4×2 m großes Tafelbild – ein sog. Mindmap, das die einzelnen Beiträge thematisch gruppiert und teilweise zueinander in Beziehung setzt. Nun galt es Arbeitsgruppen zu bilden, die insgesamt 19 übergeordneten Themen zu bündeln und zu vertiefen. Die Ergebnisse rund um die vier Themenblöcke Wohnen, Tourismus/ Handel und Industrie, Vereinsleben sowie Jugend/ Soziales vervollständigten das Wandbild weiter.

Abschließend waren alle Szenario-Werkstättler aufgefordert, fünf Punkte auf die für sie wichtigsten Aspekte des Mindmaps zu verteilen. Anhand dieses Ablaufs konnten die Teilnehmenden aus den anfangs lose und durcheinander erscheinenden Meinungen einige Schlüsselfaktoren identifizieren. Dazu zählen u.a. Tourismus, Infrastrukturen, Arbeitsplätze, Wohnen und Vereinsleben. Auch die abschließende Diskussion über diese Schlüsselfaktoren offenbarte, dass alle innerhalb kürzester Zeit bereit waren, über den Tellerrand hinauszuschauen und die Zukunft Großschönaus offen zu denken. „Wir alle sind Botschafter Großschönaus“ war nur eine tolle Erkenntnis an diesem Abend.

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Am Freitag den 22. September startete die dritte von insgesamt fünf Werkstätten, die unter dem Motto Großschönau 2030 über verschiedene Szenarien neue Blicke in die Zukunft eröffnete. Nach kurzem Rückblick durch die Forschungsassistenz und wechselnder personellen Zusammensetzung der Arbeitsgruppen wurden die auf dem Mindmap vom Vortag gewichteten Schwerpunkte diskutiert. Die Frage an die Arbeitsgruppen: „Was meinen Sie wird am 22.September 2030 über Großschönau in der Sächsischen Zeitung stehen?“ Die Präsentation der Zukunftsüberschriften zeigt, wie frei und ohne Zwänge gearbeitet wurde.

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Die AG rund um Tourismus, Kultur und Freizeit fabulierte: „Kreativwerkstatt Webschule begrüßt 10.000. Gast“ oder „Aus Landesgartenschau wird Generationenpark – Stationen: Bahnhof-Siedlung-Trixi“. Die AG Lage wünschte sich das „Grenzüberschreitende Gewerbegebiet Varnsdorf-Großschönau“ und prophezeit „Bahnhofsgasstätte eröffnet mit Pivo und Bigos“. Die Gruppe Perspektiven für Junge Leute und Arbeitsplätze wünschte sich: „Webschule Großschönau – Außenstelle der Uni Dresden – 1. Examensabschluss: Master of Art „Textilgestaltung und –Entwicklung“ und titelte mit „Stadtflucht ins Umgebindehaus – Lebensqualität lockt noch mehr Heimkehrer nach Großschönau“. Abschließend weissagten die Zukunftsredakteure für das Themenfeld Wohnen und Verkehrsanbindung „Trilex fährt nach Prag und Dresden unter einer Stunde“ oder auch „Erstes historisches Umgebinde-Feriendorf an der Mandau eröffnet!“

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Dass die imaginierten Zeitungsüberschriften vielfach gar nicht so fernab der Realität sind, verdeutlichte der nächste Arbeitsschritt. Dabei wurden die erneut von den Teilnehmenden höchstbewerteten Zukunftsüberschriften neuen Arbeitsgruppen mit Detaillierungen und Konkretisierungen untersetzt.

Auch die Zukunftsüberschrift „Lückschluss gelungen: zwischen Bahnhof und Neubaugebiet – alle Bauplätze vergeben“ verdeutlicht, dass die Grundlagen für die nächsten Schritte bereits gedacht sind. Seitens der Lokalen Projektagentur wird die Zeit bis zur nächsten Werkstatt im kommenden Jahr genutzt, um gemeinsam an den Themen weiterzuarbeiten. Am nächsten Tag ging es z.B. für die Lokale Projektagentur gleich weiter. In der Pestallozi-Oberschule sprachen wir mit den Schülern vom Jugendbarcamp darüber, wie es auch für sie und ihre Ideen weitergeht. Bis dahin halten wir alle Interessierten weiter auf dem Laufenden und hoffen, gemeinsam mit den GroßschönauerInnen, die eine oder andere Idee voranzutreiben.

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Per Doppelklick können Sie sich das Foto der zum Schluss entstandenen „Posterwand“ in einem größeren Bildformat ansehen.
Wer sich die Tafel als Pdf-Datei (908 kB) herunterladen möchte, um sich noch detaillierter ins Bild zu zoomen, findet hier die entsprechende Datei>>>Download der Datei
Bürgermeister Peuker bedankt sich bei den Teilnehmenden der Szenariowerkstatt in Großschönau (September 2016).
Abschlussfoto: Bürgermeister Peuker bedankt sich zum Ende des 2. Tages bei den Teilnehmenden der Szenariowerkstatt.

Nächster Halt: Bürgerinformation-Großschönau 2030 am 15.11.2016, 18.00 Uhr im Naturparkhaus Waltersdorf.

Autoren: Ines Senftleben, Dr. Frank Feuerbach u. Detlef Apolinarski