In den Urlaubswochen des vergangenen Juli wurde im Jugendtreff ein buntes Ferienprogramm angeboten. Sogenannte Themennachmittage bestimmten den Tagesablauf.
Gab es heute einen Kartentag mit Spielen wie Rommee und Mau Mau, gingen wir an einem anderen Tag baden.
Ein Strategiespieltag mit Mühle, Dame, Hase und Jäger standen auf dem Programm. Ebenso ein Filmnachmittag mit Jugend- und Abenteuerfilmen. An einem dieser Tage sahen wir den 1973 produzierten russischen Abenteuerfilm „Sannikow-Land“. Dieser in klassischer Machart gedrehte Film wurde mit Bedacht ausgewählt. Das Ziel bestand darin, einen Film zu zeigen, den sie im Fernsehen wahrscheinlich nie sehen werden, und eine Kontroverse zu provozieren. Die Spannbreite der Reaktion ging von „Ach, wie öde“, bis zu wirklichem Interesse. Dieser Nachmittag klang mit einem liebevoll servierten Abendessen aus.
Als ein Höhepunkt besonderer Art erwies sich am 18.07. unserer 24 Stunden Marathon. Ursprünglich wollten wir den Tag um 14.00 mit einem Besuch im Trixibad beginnen. Für dieses Vorhaben fanden wir mit sicherer Hand den einzig kühlen und windigen Tag in der zweiten Julihälfte. Als widerstandsfähiger erwiesen sich mehrheitlich die Mädchen. Trotz der widrigen Umstände gingen sie, wie geplant, mit Tim und mir ins Bad. Die im Jugendtreff verbliebenen Jungs spielten FiFa 18 und revidierten inzwischen munter die Ergebnisse der vergangenen WM in Russland. Gegen 18.00 bauten wir im Garten die Zelte auf und grillten anschließend gemeinsam. Später sahen wir den Film „Sie nannten ihn Plattfuß“ mit Bud Spencer. Inzwischen hatte sich die Zahl der Anwesenden auf neun übernachtungswillige Jugendliche verringert. Die Nacht wurde schwül, und wer kein Zelt hatte, übernachtete mit Schlafsack und Matratze im Jugendtreff. Es dauerte eine Weile, bis draußen Ruhe einzog. Mal gab es hier ein Kichern, mal schaute dort ein Kopf zum Zelt heraus. Derweil erzählte man sich drinnen seltsame Gruselgeschichten. Der neue Tag begann 08.00 mit einem Frühstück und die Kinder wurden nach und nach abgeholt. Ich, der die Nacht durchgewacht hatte, war froh, dass sich die Ereignisse auf einen 18 Stunden Marathon reduziert hatten.
Abenteuer anderer Art erlebten wir bei der Weiterführung unseres Holzprojektes. Um die Beplankung der alten Bänke zu entfernen, mussten die festgerosteten und farbbekleckerten Schrauben und Muttern gelöst werden. Kein Staatsakt, so glaubten wir. Die Kinder hielten gegen und ich schraubte. Die Muttern drehten sich…., die Kinder auch. Wir tauschten die Rollen und nun hielt ich gegen. So sehr sich die jungen Arbeiter auch abmühten, nichts ruckte und zuckte sich. Jetzt rückten wir der Sache mit einem Trennschleifer zu Leibe. Als die Funken sprühten, flohen die Helden. Torsten Paul, unser Nachbar, war inzwischen mit einem Propanbrenner am Ort der Tat erschienen. Wir erhitzen das Metall und brannten die Farbe runter. Alles andere danach war ein Kinderspiel.
Vom 12.07. bis 15.07. fand im tschechischen Pardubice die Offene Schacheuropameisterschaft der Mannschaften statt. 121 Teams aus sieben Nationen kämpften in der Eishockey Arena um Titel und Platzierungen. Die Schachfreunde Markus Bach, Rene Zimmermann, Tomas Buchcar und Ulf Bach kamen überein, dieses Jahr unter dem Banner des Jugendtreff Großschönau an den Start zu gehen. Unsererseits wurde konzentriert und verbissen gekämpft. Von den sieben Matchen gewann unser Team drei bei drei Unentschieden und einer Niederlage. Mit Platz 32 etablierten wir uns im oberen Drittel der Tabelle.
In der Zwischenzeit hielt Tom Jurisic den Betrieb im Jugendtreff aufrecht. Souverän und mit viel Sorgfalt erledigte er alle anfallenden Aufgaben. Zu Dienstbeginn am Montag fand ich einen makellosen Jugendtreff vor.
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